Die Digitalisierung treibt uns jeden Tag an, uns neu zu erfinden.
X-Trade GmbHInternet: www.xtrade-gmbh.de/
Die Digitalisierung hat unser Geschäftsmodell erst möglich gemacht – sie ist die Grundlage für den E-Commerce. Vorteil und Herausforderung zugleich ist das rasante Tempo, in dem sich die Möglichkeiten der Digitalisierung in unserer Branche entwickeln. In 2002, als wir während des Sportstudiums mit dem Onlinehandel gestartet sind, war der E-Commerce eine grüne Wiese. Die Digitalisierung ermöglichte es, mit überschaubaren finanziellen Mitteln, einer guten Idee und viel Leidenschaft das eigene Geschäftsmodell umzusetzen.
Tausende Start-ups wie wir nutzten die neuen Möglichkeiten des Internets, um Handel zu treiben. Die Dinosaurier der Branche haben dieses neue Feld ungenutzt gelassen und so konnten unzählige junge, innovative und spezialisiertere Unternehmen die Gunst der Kunden gewinnen. Während in den Anfangszeiten des E-Commerce, die Begeisterung des Kunden dadurch zu wecken war, dass er bequem von seiner Couch aus bestellen konnte und er die Ware ein paar Tage später in den Händen hielt, ist der Anspruch mittlerweile ein anderer. Damals bestand unsere größte Herausforderung darin, die 10-20 Pakete, die wir pro Tag versendeten, unfallfrei zur nächsten DHL Filiale zu balancieren. Heute beschäftigt sich die X-Trade mit Pickrobotern, Personalisierung- und Automatisierung des Marketings, Chatbots, durch Algorithmen gesteuert Preisanpassungen, Internationalisierung und die weitere Diversifizierung der Vertriebskanäle, um die bis zu 3.000 Pakete am Tag professionell versenden zu können. Diese Optimierungen sind notwendig, um den Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden.
Um im E-Commerce Umsatz zu erzielen, braucht es die richtigen Produkte, zum richtigen Preis. Um Gewinne zu erwirtschaften, müssen die Prozesse ständig optimiert werden.
Beispielsweise war eine unserer Herausforderungen, dass wir die Preise von über 20.000 Artikeln auf den verschiedensten Verkaufskanälen automatisch anpassen mussten, da dies manuell nicht mehr zu bewältigen war. Zusammen mit der IT-Abteilung mussten Regeln definiert, Schnittstellen angepasst und Formeln erstellt werden. Die Ergebnisse wurden dann in hoch performanten Code gefasst, so dass über 800.000 Rechenoperationen in unter einer Sekunde durchgeführt werden.
Im Marketing haben wir das SEA (Search Engine Advertising) automatisiert. Für unsere Google Shopping und Adwords Kampagnen wurden zwei Tools eingeführt, die mittels Datenfeed bis in die Longtail-Suche ausgespielt werden und dadurch die Conversion-Rate (Verkaufsquote je geklickter Anzeige) erhöhen. Diese Automatisierung erlaubt das Anlegen von einigen Millionen Kampagnen in deutscher Sprache und ermöglicht zeitgleich eine Skalierung in beliebig vielen Sprachen und wird uns zukünftig dabei helfen, international zu wachsen. Eine händische Umsetzung wäre hier undenkbar.
Im Endkundenservice benutzen wir eine Software zur unterstützenden Bearbeitung von Kundenanfragen, die uns die gesamte Kommunikation mit dem Kunden, über alle Kanäle hinweg anzeigt und bereits nach Themengebiet seiner Anfrage vorsortiert, als auch mögliche Antworten vorschlägt. Aktuell sind wir dabei, einen Chat einzuführen und auch vollautomatisch generierte Antworten sind mit der Software möglich.
Die X-Trade GmbH bildet die gesamte Wertschöpfungskette ab. Es gibt keine Abteilung, in der wir keine Projekte im Bereich Digitalisierung zu laufen haben. Auch vor der Buchhaltung macht die Digitalisierung nicht halt. Unsere Buchhaltungssoftware ist nicht in der Lage, mit über einer Millionen Kundendaten und unserer Anzahl an Geschäftsvorgängen umzugehen. Solche Anforderung gab es bei nicht digitalen Geschäftsmodellen von Firmen unserer Größenordnung nicht. Alle Bereiche arbeiten gemeinsam mit der IT-Abteilung kontinuierlich daran, Prozesse zu digitalisieren, miteinander zu vernetzen und möglichst weitgehend zu automatisieren, um unseren Kunden ein tolles Einkaufserlebnis bieten zu können.
Vielleicht hat die Geschwindigkeit, die die Digitalisierung in die Unternehmen gebracht hat, mit einer veränderten Unternehmenskultur zu tun. Flache Hierarchien, ein ausgeprägter Teamgedanke, hohe Leistungsanforderungen und eine Du-Kultur, gleichen dem Umfeld von Vereinen im Leistungssport und das fühlt sich für ehemalige Sportstudenten vertraut an.