TESVOLT GmbH - In drei Jahren vom Start-Up aus Lutherstadt Wittenberg, zum internationalen Unternehmen
TESVOLT GmbH www.tesvolt.comAn Strom als Energiequelle kommt niemand vorbei. Den Eigenverbrauch aus Photovoltaikanlagen optimieren, Lastspitzen kappen, Elektroladesäulen unterstützen, Netzausfälle absichern oder Strom in Gegenden ohne Netz bringen – das ist das Metier der TESVOLT GmbH. Das 2014 als Start-up in Wittenberg gegründete Unternehmen hat sich auf die Herstellung von Lithium-Ionen basierten Batteriespeichern spezialisiert – und verkauft diese mittlerweile in die ganze Welt. Nicht nur bei der Optimierung der Speicher kann TESVOLT eine digitale Erfolgsgeschichte erzählen. Das Thema Digitalisierung prägt konsequent alle Bereiche des Unternehmens – von der Entwicklung bis zur Kundenbetreuung.
TESVOLT setzt auf ein selbst entwickeltes Batteriemanagementsystem. Es sorgt dafür, dass die Batteriezellen immer bestmöglich be- und entladen werden. Weltweit einzigartig: Das aktive Zellbalancing beschränkt sich nicht auf die Zellen innerhalb eines Batteriemoduls. Die verschiedenen Batteriemodule untereinander werden ebenfalls optimiert. Die permanente Überwachung von Temperatur, Spannung und Ladezustand der Batteriezellen erhöht deren Lebensdauer signifikant. Die Batteriespeicher von TESVOLT erreichen somit eine Lebensdauer von bis zu 30 Jahren.
Ein solch hochkomplexes und flexibles System ohne großen Mutterkonzern auf die Beine zu stellen, war eine Herausforderung. Wir wollten uns bei der Speicherproblematik und der Prozesssteuerung nicht an bestehenden Systemen orientieren. Anfangs haben wir auch Speicher mit Blei-Batterien getestet und schnell gemerkt, dass diese technisch unsere Anforderungen nicht erfüllen können. Unser Ziel war es, für jeden denkbaren Anwendungsfall die passende technische Lösung bereitzustellen. Die letztlich entwickelte Speicherlösung stieß schnell auf eine große Nachfrage, weil sie tatsächlich immer und überall funktioniert. Außerdem kann ihre Speicherkapazität problemlos erweitert werden – auch Jahre später – was bei herkömmlichen Stromspeichern nicht möglich ist. Inzwischen hat das Unternehmen mit SMA Solar Technology und Samsung SDI starke Partner gefunden. SMA liefert die leistungsfähigen Wechselrichter für die TESVOLT Speicher, Samsung die Hochleistungs-Batteriezellen.
Um den Kunden weltweit zu erklären, wie die Speicher funktionieren, haben wir neben Inhouse-Schulungen Webinare im Angebot. Auch erklären wir Vorgänge auf unserer Website mit Animationen und Erklärvideos. Ein selbst entwickeltes Monitoringsystem sorgt dafür, dass die weltweit installierten TESVOLT Speicher sicher und effizient laufen. Dadurch hat TESVOLT Zugriff auf Prozessdaten, kann sie vor Ort in Wittenberg analysieren und Alarm schlagen, wenn irgendwo auf der Welt Handlungsbedarf besteht. Wir geben dem Kunden außerdem ein Monitoringsystem an die Hand, mit dem er selbst von überall verfolgen kann, wie der Speicher arbeitet.
Die Batteriespeicher und die Idee der optimierten Steuerung sorgen für Aufsehen. Neben renommierten Preisen wie den Hugo-Junkers-Preis für Forschung und Innovation und liefern wir heute Speicher in alle Welt. Unsere Systeme funktionieren sowohl im heißen Afrika wie im kalten Sibirien. In der kasachischen Hauptstadt Astana etwa helfen TESVOLT Speicher, die Stromversorgung auf dem Expo-Gelände sicherzustellen. In Ruanda sorgt Batteriestrom in entlegenen Gegenden für die Versorgung eines der größten Wasserpumpen-Projekte der Welt. Dort hilft ein Bewässerungssystem, den landwirtschaftlichen Anbau zu sichern, um die Bevölkerung zu ernähren. Da das Stromnetz mehrmals am Tag ausfällt, sind die TESVOLT Speicher wichtig für eine unterbrechungsfreie Stromversorgung der Wasserpumpen. So können 2.000 Farmer weiter ihr Getreide anbauen und ihre Familien ernähren.
Auch in Deutschland nimmt die Nachfrage nach Speichern zu. Zum Beispiel entstehen beim Schnelladen von Elektroautos sogenannte Lastspitzen, die der Betreiber teuer an den Energieversorger bezahlen muss. Preiswerter ist es da, den Strom aus einem Energiespeicher zu beziehen statt aus dem Stromnetz.
Auch Landwirte speichern mittlerweile immer häufiger eigenerzeugten Sonnenstrom und nutzen ihn zum Beispiel, um Lüftungsanlagen zu betreiben und ebenso die teuren Lastspitzen zu kappen. Strom aus dem Speicher ist dabei günstig. Ähnlich sieht es in Gewerbebetrieben wie etwa Bäckereien, Kühlhäusern oder Logistikhallen aus. Auch hier spart die Vermeidung von Lastspitzen mithilfe von Stromspeichern bares Geld. Die Amortisationszeit der TESVOLT Speicher liegt bei rund fünf Jahren. Nutzt man zudem Fördermittel und steuerliche Abschreibungen, verkürzt sich die Amortisationszeit erheblich.
TESVOLT ist national und international erfolgreich, aber in der Region verankert. Es ist nicht nur so, dass unsere Geschäftsführer Simon Schandert und Daniel Hannemann aus der Lutherstadt stammen. Mit unseren Mitarbeitern sorgen wir auch für Wirtschaftskraft und Nachfrage hier vor Ort. Das Unternehmen wächst stetig, zum Jahresende sollen 50 Mitarbeiter in Wittenberg arbeiten.
TEXT: Ulf Rostalsky